Marcus Riesterer, EASY LEADERSHIP,
im Gespräch mit Christoph Ziegler, kumulus GbR
Herr Riesterer, ich bin bei Twitter auf Sie aufmerksam geworden. Ihre Tweets zu HR, Persönlichkeitsentwicklung sowie zu Mitarbeiterführung haben mich überzeugt. Sie haben ein Produkt und leiten ein Unternehmen namens „Easy Leadership“. Was hat es damit auf sich?
Easy Leadership© als Unternehmen und Produkt ist die konsequente Weiterentwicklung meiner bisherigen unternehmerischen Arbeit und der Kooperation Riesterer & Priemer. In den vergangenen drei Jahren habe ich mich mit meinen bisherigen Partner Klaus-Steffen Priemer sehr stark mit den Themen Engpass Strategie, Führung, Vertrieb und Social Web (Technologie vs. Demografie) auseinandergesetzt. Wir haben festgestellt, dass viele Ideen, Projekte, Prozesse und natürlich Geschäfte intern an der Kommunikation scheitern. Geschäftsführer und Führung stehen nicht geschlossen, Positionierung und Strategie sind unklar. Ein gemeinsames Werteverständnis ist rudimentär vorhanden, wird aber nur selten gelebt. Die Führung fordert die Umsetzung der nicht vorhandenen Unternehmensziele folglich nicht ein. Es entsteht ein Vakuum und alles bleibt beim Alten. Die gewachsene Struktur im Mittelstand hat schon immer funktioniert und funktioniert auch heute noch.
Zahlreiche Projekte sind speziell am Anfang, aufgrund mangelnder Umsetzungsdynamik der Führung, ins Stocken geraten. Easy Leadership bringt persönliche Differenzierung und klare Abgrenzung in gesättigten Märkten mit hohem Verdrängungswettbewerb und setzt ganz klar Top-Down im Management an. Als Unternehmen bieten wir maximale Reflexion in kürzester Zeit und erklären, wie persönliche Entwicklung und Professionalität mehr Umsatz und neue Perspektiven für die zukünftige Ausrichtung bringt. Wir entwickeln Mitarbeiter in Schlüsselpositionen zu zielstrebigen, verantwortungsbewussten Persönlichkeiten und sichern so langfristig den Unternehmenserfolg unserer Kunden.
Wir beide kennen uns ja „nur“ aus den Sozialen Netzwerken und nun auch vom Telefon. Stellen Sie sich doch mal kurz persönlich vor.
Ich bin Marcus Riesterer, 43 Jahre jung, analytisch, geistig flexibel, diszipliniert und ehrgeizig. Ich lebe zufrieden mit meiner Lebensgefährtin in einer Patchwork Familie. Meine Tochter Mia ist 2 und mein Sohn Sébastien ist 15. In meiner Freizeit fahre ich Quad, koche gerne, fotografiere und lebe meine verrückten Ideen aus dem Alltag. Ich habe Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Mittelstandökonomie studiert und meine Diplomarbeit zum Thema „ Kommunikationspolitik virtueller Unternehmen“ geschrieben. Danach folgte eine Karriere im Vertrieb erklärungsbedürftiger, technologischer Produkte und Dienstleistungen. Nach zehn Jahren vom Junior Account Manager zum Bereichsleiter für 167 Mitarbeiter habe ich mich 2010 „BEWUSST“ entschieden, meine weitere Karriere selbst in die Hand zu nehmen und Unternehmer zu werden.
Sie polarisieren gerne: „90% der Führungskräfte sind schlecht“, sagen Sie. Woran machen Sie das fest? Wie muss aus Ihrer Sicht ein Unternehmen geführt werden?
Teile der Antwort finden Sie bereits in Frage eins. Natürlich polarisiere ich gerne und kann sehr gut mit der gewünschten Reaktion umgehen. Die 90% sind das Ergebnis aus 13 Jahren Führungs- und Vertriebspraxis beim Kunden, 3 Jahren Beratung, Coaching, Training mit Klaus-Steffen Priemer und die Erkenntnis unserer Kunden. Viele Führungskräfte haben weder ein klares Ziel, noch eine klare Strategie. Die Aufgaben werden unkonkret delegiert, danach nicht eingefordert und zwei Wochen später wird die Enttäuschung geäußert, warum es nicht erledigt wurde. Die Frage für uns lautet dann immer: „Wer hat jetzt das Problem?“ Die Führung oder der Mitarbeiter? Unsere Kunden machen es heute anders und sind damit erfolgreich. Besser werden können nur diejenigen, welche das Problem erkennen. Unternehmen brauchen zuerst einen geschlossenen, integren und zielorientierten Führungskreis. Darauf aufbauend eine klare und eindeutige Positionierung, eine gut durchdachte und unkomplizierte Strategie sowie ein gemeinsames, gelebtes Werteverständnis.
Die Erfahrungen, die Sie in den letzten Jahren gesammelt haben, geben Sie nun weiter. Im Vorfeld sprachen wir über maximale Reflexion für (Nachwuchs-) Fach- und Führungskräfte. Wie erreichen Sie das? Und was ist das Besondere daran? Wie profitieren die Unternehmen davon?
In der Zusammenarbeit zeige ich immer wieder klar auf, wie es nicht geht. Meine Teamworkshops dienen immer der Reflexion. Beispielsweise lasse ich Gruppen eine Collage zum Thema „Professionalität“ erarbeiten und störe dann bewusst die Gruppenarbeit. Anschließend analysieren und reflektieren wir in der Gruppe, was gerade passiert ist. Dem Einzelhandel zeige ich regelmäßig das „Kann ich Ihnen helfen?“-Drama in der Fußgängerzone. Im Anschluss der Live-Erlebnisse folgt die Reflexion. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie im Coaching die Selbsterkenntnis und der Drang zur Veränderung entstehen. Viele Dinge können so einfach sein, wenn man Sie nur tut. Unser Ansatz ist die Bedienungsanleitung für die erfolgreiche persönliche Veränderung. Unternehmen erhalten dadurch selbstbewusste und verantwortungsvolle Mitarbeiter, die in der Lage sind, die Zukunft des Unternehmens positiv zu beeinflussen und eine Veränderung erfolgreich zu gestalten. Wir bringen Unternehmen nachweisbar kurz-, mittel- und langfristig mehr Ertrag und zufriedene Mitarbeiter.
Sie sprachen den Selbstreinigungsprozess im Umfeld an. Wie meinen Sie das? Warum ist der gut?
Wer selber zur Persönlichkeit und professionell wird, sucht sich automatisch ein professionelles Umfeld. Am Anfang segeln gerade junge Führungskräfte gerne mal mit Leichtmatrosen. Wenn es dann stürmisch wird, stellen diese fest, dass sie nicht mehr in den Hafen zurückkommen. Bei der zweiten Heuer investieren sie dann in echte Matrosen. Wir entwickelt diese.
20-60-20. So die von Ihnen identifizierte Quote des Veränderungspotenzials. 20% haben ein generelles Veränderungsdefizit inne, 60% brauchen Unterstützung und sind dann zäh im Veränderungsprozess. Spannend sind für Sie nur die restlichen 20%, die exzellent Veränderung vorantreiben. Oder?
20-60-20 ist nicht nur meine Erkenntnis, sondern auch die zahlreicher Forschungsinstitute und Professoren (Beispielsweise Prof. Dr. Axel Koch, Gallup Institut). Grundsätzlich arbeite ich mit allen Menschen. Mit den 20% arbeite ich gerne weiter, weil diese selbst erkannt haben, dass die Zusammenarbeit uns gemeinsam weiterbringt. Eine klassische Win-Win-Situation.
Welche Tugenden braucht es in den Unternehmen? Wie bereiten Sie Ihre Kunden im demografischen Wandel auf die Klärung der Nachfolgefrage vor?
Die Frage nach den Tugenden lässt sich nur schwer ganzheitlich beantworten und ist für jedes Unternehmen individuell. Gerne verweise ich auf meinen Blogartikel „Die positiven Eigenschaften der preußischen Tugenden für das Geschäft“. Generell beschäftige ich mich mit der Nachfolge nur sekundär, weise allerdings Unternehmer, die auf Nachfolgekurs sind, darauf hin, dass sich die Welt da draußen im maximalen Umbruch befindet. Die Kommunikation hat klar eine neue Dimension erreicht. Die heute 15- bis 16-Jährigen werden in spätestens drei Jahren wenn sie volljährig sind, nicht mehr in den Gelben Seiten nach Unternehmen suchen. Internet, Computer, Smartphones und Tablets sind laut MIT erneut dabei, die Welt, wie wir arbeiten, kommunizieren und entscheiden, maßgeblich zu verändern.
Stichwort Disziplin. Diese fordern Sie von Ihren Mitstreitern. Hand auf’s Herz: wie diszipliniert sind Sie? Was bringt Sie auf die Palme?
Meine Familie, meine Kollegen, meine Kunden, meine Freunde bezeichnen mich als sehr diszipliniert, manchmal sogar über diszipliniert. Auf die Palme bringen mich:
– unklare und widersprüchliche Aussagen
– Menschen, die ihr Leben nicht in die Hand nehmen und latent unzufrieden sind
– die Aussage „ich kann nicht“
– Zauderer und Zweifler
– Menschen ohne persönliche Ziele
Was möchten Sie den Lesern noch mit auf den Weg geben?
Nehmen Sie Ihr Leben selbst in die Hand und machen Sie andere nicht dafür verantwortlich, was Sie nicht können.
Danke sehr für das spannende Interview! Ich freue mich, wenn wir uns bald persönlich kennenlernen!
Marcus Riesterer
Diplom Betriebswirt (FH)
Eichwaldstr. 15
77652 Offenburg
Fon 0781 4744559
marcus.riesterer@easy-leadership.de
www.easy-leadership.de
UND BOING! Ein echter „Riesterer“
Ein echter Herzog;-)