Eine Rezension zu „Leise überzeugen: Mehr Präsenz für Introvertierte. Der Ratgeber für Alltag und Beruf“ von Natalie Schnack
Der Winter, der dieses Jahr zumindest im Rheinland keiner war, hielt ein weiteres spannendes Buch parat. „Leise überzeugen“ vom introvertierten Sichtbarkeitscoach Natalie Schnack aus Ahrensburg.
Auch für Natalie schreibe ich gerne eine ausführliche Rezension, denn sowohl das vorliegende Buch als auch der Vorgänger „30 Minuten Selbstbehauptung“ haben meine Denkweise in der letzten Zeit nachhaltig geprägt und verändert. Kurz zum Erstlingswerk, dass ich bereits in einem früheren Blogbeitrag erwähnte:
Was ist Hochstatus? Was ist Tiefstatus?
Hier geht es um Status und was das für die eigene Herangehensweise in Verhandlungen bedeutet. Ganz prima anwendbar auf das berufliche wie auch private Umfeld. Wenn ich meine Rolle und die des Gegenübers und die gemeinsame Beziehung analysiere und einordne, können beide aus einer Situation als Sieger hervorgehen. Jedoch nur, wenn die Bedürfnisse beider Parteien auf den Punkt (zumindest für mich) erkennbar sind. Wie verhalte ich mich? Bin ich überlegen, bin ich unterlegen oder begegnen wir uns auf Augenhöhe?
Was hat all das mit dem zweiten Buch zu tun?
„Ich bin zurückhaltend, nur zeige ich das niemandem.“
Nun, „Leise überzeugen“ ist geeignet für Introvertierte, die das aber nicht so zeigen, wie die wahrscheinlich erste Assoziation bei vielen von uns vermuten lässt. Sich in einer lauten Umgebung voller Testosteron und Dampfplauderer durchzusetzen, zu Wort zu kommen, ernst genommen zu werden, bedeutet für Intros eine große Kraftanstrengung. Welche Bühne die richtige ist, dafür bietet das Druckwerk eigene Lösungsformeln.
Gas, Kupplung, Bremse
Zäumen wir das Pferd von hinten auf. Trenne Dich von Bremsen bzw. lass die Bremser in Deiner Umgebung nicht zu nahe an Dich heran. Schränke die tiefgründige Kommunikation ein, damit Du nicht von Deinem – richtigen – Weg abweichst. Denn in der Regel haben Introvertierte genug Zeit gehabt, sich in Ruhe umfassend eine Strategie zu erarbeiten, das Für und Wider abzuwägen, um sich dann kurzerhand von unsicheren Traditionalisten aus der Bahn werfen zu lassen. Soweit Tipp 1.
Tipp 2 ist mindestens genauso wichtig: Suche Dir einen Mentor! Auch für Führungskräfte kann dies ein sehr attraktives Angebot als Hilfestellung sein. Denn: mit Sicherheit gibt es Personen im Umkreis, die Dich anfeuern, Deine Entscheidungen mittragen, über entsprechende Kontakte verfügen – und Dich weiter bringen. Und genau darum geht es, wie finde ich meinen Weg zum (beruflichen) Glück. Wer Gas gibt und Dich ehrlich unterstützt, auf den solltest Du hören!
Welche Bühne ist die richtige? Was bedeutet das für die Karriere?
Was für ein Typ bin ich? Wo fühle ich mich wohl? Und wie werde ich wahrgenommen? Wenn alle Antworten irgendwie mit „leise“ zu tun haben, ist alles richtig gelaufen – so eine der Grundaussagen des Buches. Dieses als Stärke zu begreifen, um sich zu behaupten, die Zurückhaltung als Auszeichnung zu sehen – so meine Interpretation.
Karrieren sind in vielerlei Hinsicht abhängig von Einschätzungen und Bewertungen. Ein Blick hinter die Fassaden bei zum Beispiel zurückhaltend wirkenden Menschen verrät häufig:
- eine hohe und komplexe Auffassungsgabe,
- ein Blick fürs Detail und für zwischenmenschliche Beziehungen,
- Ruhe in einer Welt in Hektik,
- gut zuhören können und daraus
- neue Ideen für Innovationen zu entwickeln.
Nutzen wir das also dafür, um die eigene Person, das Umfeld, das Unternehmen voran zu bringen. Wie das genau geht? Ja, genau dafür müssen Sie „Leise überzeugen“ lesen. Hier der Link zu Amazon.
Fazit: Impulse mitnehmen, eigene Stärken definieren, Business Smalltalk meistern. Das funktioniert nach der Lektüre. Auch ich zähle mich zu den Intros, auch wenn ich bereits auf Bühnen Veranstaltungen moderiert habe und in vielen sozialen Netzwerken Spuren hinterlasse. Ja, ich fühle mich dort wohl, dennoch suche ich mir eher ein 1:1 als meine Komfortzone aus. Klappern gehört zum Handwerk – unbestritten. Nur das Wie entscheidet!
Ich nehme Folgendes mit: Jeder sollte einen Mentor haben! Danke, Natalie, für diesen wertvollen Anstoß. Ich habe ganz schnell jemanden identifiziert; mal sehen, wie ich das anstelle…
Natalie Schnack erreichen Sie gut über ihren Blog bei www.natalieschnack.de und natürlich in diversen Social Media.
Soweit, beste Grüße aus dem Rheinland,
Ihr Christoph Ziegler